Offener Brief – JA zur Spezialzone in Kallnach

Seit 1996 betreibt John-David Bauder auf der Parzelle 477 in Kallnach den Kleinzoo Johns kleine Farm, der sich seit 2007 im Besitz des gleichnamigen Vereins befindet. Von Beginn weg wurden jeweils alle nötigen Abklärungen mit der Gemeinde getroffen und sämtliche behördlichen Auflagen stets umgesetzt. So konnte in den frühen Jahren nachgewiesen werden, dass Sickerwasser vom Zoogelände NICHT ins Grundwasser läuft. Bis heute gibt es keinerlei Hinweise, dass der Zoobetrieb das saubere, regelmässig getestete Trinkwasser der Gemeinde gefährdet.

Auf dem Areal wurden über die Jahre kontinuierliche Verbesserungen umgesetzt, die dem Tierwohl und Naturschutz einerseits, der Verträglichkeit mit den Anwohnenden andererseits dienen. Die Geländestruktur der ehemaligen Kiesgrube wurde genutzt, um im Bereich der Streichelanlage einen für Tier und Mensch interessanten Begegnungsort zu schaffen. Es sind einzig Jurakalksteine verbaut worden, um den Hang zu stützen. In einer früheren Prüfung des Regierungsstatthalteramts Seeland wurden die durch die Gemeinde erteilten Baubewilligungen bestätigt, die im Januar 2022 teilweise zurückgezogen wurden.

Wie alle Menschen und Institutionen hat auch Johns kleine Farm ein Anrecht auf eine rechtlich sichere Basis. Schliesslich wurden die Zäune und Gehegeeinrichtungen in Treu und Glauben an die Richtigkeit der Bewilligung erstellt und die entsprechenden Tiere aufgenommen. Bei einer Zustimmung zur Spezialzone bedarf es dann nochmals ordentlich durchgeführter Baubewilligungen, welche amtlich geprüft werden. Die Einführung der Spezialzone würde für Behörden, Zooteam und die Kallnacher Rechtssicherheit schaffen.

Aktuell leben in Johns kleine Farm fast 700 Tiere – davon sind 250 Fische, 200 Wirbellose und über 70 Vögel! Bei den grossen Vierbeinern zählen wir 3 Trampeltiere, 2 Barockesel, 3 Lamas, 1 Alpaka, 4 Stiefelgeissen und 2 Spiegelschafe aus dem ProSpecieRara-Programm, 2 Mini-Pigs sowie jeweils 2 Zwergrinder, -ziegen und -esel. Ein Grossteil dieser Bewohner sind Tierschutzfälle und Übernahmen, die in Kallnach ihren Lebensabend verbringen. Anders als in einem Gnadenhof kommen hier allerdings Zoopädagogik und wissenschaftliche Begleitung hinzu. Somit untersteht Johns kleine Farm den gesetzlich strengen Bestimmungen eines Zoos – und keinesfalls eines landwirtschaftlichen oder tiergewerblichen Unternehmens.

Diesen Zoo nutzen jährlich viele Tausend Besucherinnen und Besucher, die im Naturpark den tierischen Bewohnern näher kommen können. Viele Menschen reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Kallnach, womit die entsprechende Infrastruktur optimal genutzt wird. Einige Familien geniessen nach dem Zoobesuch die örtliche Gastronomie und nutzen die Lebensmittelläden. Damit trägt der Zoo wesentlich zur touristischen Attraktivität der Gemeinde bei und sorgt indirekt für eine Belebung der hiesigen Wirtschaft. Der Zoo selbst beansprucht bei seinen Projekten nach Möglichkeit örtliche Unternehmen. Deshalb setzen Sie ein klares Bekenntnis zu Johns kleine Farm: