Tragischer Unfalltod von Kamelhengst Chimbai

Der Tod eines Tieres gehört zum Alltag eines Zoos. Doch besonders bei Grosstieren ist es für die Tierpflegenden ein emotionaler Verlust, den es zu verarbeiten gilt. Anfang Mai musste sich der Zoo Johns kleine Farm von seinem buckeligen Vierbeiner Chimbai verabschieden.

Grosser Schock für das Tierpflege-Team, als sie am Morgen des 2. Mai den Kleinzoo betraten. Völlig unerwartet entdeckten sie bei Dienstantritt Trampeltier Chimbai tot in der Streichelanlage. Bei einem tragischen Selbstunfall hat er sich die linke Hinterhand ausgekugelt, wodurch vermutlich ein Blutgefäss gerissen ist, was zu einer innerlichen Verblutung führte.

Durch die tägliche Arbeit mit den Tieren haben die Pflegenden den Verlust ständig vor Augen. Besonders bei den Kamelen fallen neben der Fütterung auch Trainingsstunden an, um die Tiere auf Untersuchungen vorzubereiten. Es entsteht so eine besondere Nähe zwischen Tier und Mensch.

Der über 500 Kilo schwere Kadaver wurde mit gebotenem Respekt professionell abtransportiert. Die Zooleitung entschied kurzum, den Betrieb für das Publikum einen Tag lang einzustellen. Zu tief sass der Schock beim Team, um wie gewohnt den Regelbetrieb wieder aufzunehmen.

Chimbai war im August 2021 ein Geschenk vom Bioparc Genéve zum 25. Jubiläum von Johns kleiner Farm. Im Januar 2022 wurde das junge Trampeltier zur Kastration ins Tierspital Bern gebracht. Durch eine Unverträglichkeit der Narkosemittel und Medikamenten erlitt er eine akute Niereninsuffizienz, sein Zustand war äusserst kritisch. Das Zooteam kümmerte sich liebevoll um das kranke Tier, das sich bis Ende März 2022 schliesslich wieder erholt hatte.

Das Zooteam ist nach wie vor fassungslos und trauert um den Hengst. «Er fehlt uns unbeschreiblich!» sagt John-David Bauder stellvertretend. Nach wie vor leben zwei Kameldamen in Johns kleiner Farm in Kallnach – nun ohne ihr männliches Gspändli.